Design trifft Fotografie. Besser kann man den Werdegang des studierten Grafik-Designers nicht beschreiben. Zählen heute Business Development und Unternehmenskommunikation zu seinen beruflichen Schwerpunkten, beschäftigte er sich bereits während seines Studiums ausgiebig mit der Fotografie.
Im Rahmen einer Fotoreportage zum Thema ‘Lebensraum’ dokumentierte der Design-Student Andreas Stobbe 1988 das Areal der ehemaligen Fabrik Gottfried Hagen an der Rolshover Straße. Dort lebten in den Werkshallen, Umkleide- und Büroräumen unter anderem zwei junge Abiturienten und eine ältere Frau. Der Hauptteil des Areals wurde nach der Schließung des traditionsreichen Werks 1983 freigeräumt, aufwändig entgiftet und durch die neu angelegte Gottfried-Hagen-Straße erschlossen, nur wenige der Industriebauten blieben erhalten. Überwiegend in Neubauten befindet sich hier nun unter anderem das ‘Rechtsrheinische Technologiezentrum’.
Im “Heimat im Wandel”-Archiv lässt sich dieses Projekt gänzlich nachvollziehen.
Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg ist eines der größten Bildarchive zur europäischen Kunst- und Kulturgeschichte. So unterstützt das Archiv Museen, Denkmalämter, Bibliotheken und Forschungsinstitutionen dauerhaft in ihrer Arbeit.
Die im “Heimat im Wandel”-Archiv gezeigten Bilder entstammen einer, von der Irene und Sigurd Greven Stiftung geförderten, Fotokampagne zu den Kunstdenkmälern Nordrhein-Westfalens.
Das Kölner Fotoarchiv (KFA) ist die analoge Sammlung von Fotografien und Coloniensia des Fotografen, Künstlers und Dozenten Wolfgang Vollmer.
Die Sammlung entstand 1990 aus dem Wunsch, Studierenden fotografische und fotohistorische Aspekte an Hand von originalen Fotografien zu vermitteln. Es wurde ein großer visueller Grundstock zusammengestellt, der im Unterricht und für die Lehre von Fotografie eingesetzt wurde. Später entwickelte sich daraus eine intensive Beschäftigung vor allem mit Kölner Motiven und Kölner Fotograf:innen.
Die Sammlung mit über 2000 Objekten hat einen Schwerpunkt in Fotografien aus den Jahren 1900 bis 1950. Wolfgang Vollmer konnte bereits mehrere Bücher zur Foto-Geschichte Kölns herausgeben.
Geboren in Düsseldorf, Studium in Wien, Toulouse und Bochum, Ausstellungen in Reading (England), Bonn und Düsseldorf. Manos Meisen ist im Bereich Kunst und Fotografie schon lange sehr umtriebig und hat insbesondere ein Auge für Architektur. Dabei befasst er sich allerdings nicht nur mit Aushängeschildern dieser Zunft, sondern ebenso mit alltäglichen Dingen, die man oftmals auch übersieht oder über die man sich nur wenig Gedanken macht.
Ein sehr passendes Beispiel dafür ist seine Sammlung an Scheunen-Bildern, die sich im “Heimat im Wandel”-Archiv nachvollziehen lässt.
Seit 1906 existiert der Verein und setzt sich ein für Denkmalschutz und den Schutz der Kulturlandschaft NRWs, des Saarlandes, des Rheingaus und von Rheinland-Pfalz ein, sprich der ehemalige preußische Rheinprovinz. Geschichte soll so in der Schönheit von Dingen und Orten bewahrt werden und für nachfolgende Generationen immer noch zugänglich sein.
Seit mehr als 100 Jahren wird im Verein ehrenamtliche Arbeit betrieben und es wurde bereits viel bewegt. Mit mehr als 4.000 Mitgliedern ist eben auch so einiges möglich.
Das “Sgraffitoprojekt” des RVDL ist in Kooperation mit dem “Greven Archiv Digital” entstanden und zeigt Kratzputzbilder, welche überwiegend in der Nachkriegszeit, aufgrund von “Kunst am Bau”-Förderprogrammen entstanden sind. Ihre Geschichte reicht allerdings bis ins Italien des späten Mittelalters zurück. Renommierte Fotografen und Fotografinnen, wie Reinhard Matz, Axel Schenk und Nina Gschlößl waren an dem Projekt beteiligt.
Niederrheinische Profanbauten aus dem Mittelalter, der Renaissance und der Barockzeit. Darauf lag der Fokus des promovierten deutschen Fotochemikers und Fotografen Erwin Quedenfeldt. Durch eine Kooperation mit der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf haben seine Werke ihren Weg auch ins “Heimat im Wandel”-Archiv gefunden und begeistern aufgrund ihrer Vielseitigkeit.
Entstanden sind die Aufnahmen zwischen 1905 und 1915 und zeigen ein anderes Bild dieser Zeit. Zumeist wurden Burgen, Schlösser und Sitze des rheinischen Adels fotografiert. Erwin Quedenfeldt setzte seinen Fokus aber auf die bürgerlichen Häuser in den Städten, Bauernhäuser in ländlichen Regionen und generell auf die niederrheinische Landschaft.
Das Düsseldorfer Multitalent Andreas Fragel (1964–2017), im Hauptberuf zunächst Toningenieur und Musiker, war als Fotograf Autodidakt, der sich neben seiner fotografischen Tätigkeit in verschiedenen Dokumentationsprojekten - etwa für das Rheinische Bildarchiv - in eigenen Arbeiten vor allem dem Fotografieren von „Räumen – von innen und außen“ (Zitat A.F.) widmete. Fragel hinterlässt uns unter anderem seine Serie »Andersdorf«, in der er sich weniger bekannten Seite Düsseldorfs widmet. In nahezu immer menschenleeren Fotografien begleitet man Fragel Mitte bis Ende der 2010er-Jahre auf Streifzügen durch entlegene und abseitige Ecken der Stadt. Der Fotograf dokumentiert häufig in starkem Weitwinkel die wenig glamourösen, aber nicht minder echten Teile der Stadt. Seine urbanen Ansichten wechseln dabei oft zwischen Landschaftsfotografie – sie eröffnen den Blick auf den Himmel und lenken den Blick in die Weite – und Architekturfotografie – streng komponiert und skulptural.
Fragels Kamera schaut in verwitterte Hinterhöfe baufälliger Einfamilienhäuser auf die gleiche scheinbar ungerührte Weise wie in Sakralbauten oder auf prächtige städtische Prestigebauten. Er dokumentiert, wie Gebäude und Straßenzüge gerade abgerissen in Trümmern liegen. Meistens in neutralen Farben gehalten, wirken seine Bilder nur auf den ersten Blick nüchtern und distanziert. Das Unternehmen Fragels, seiner Stadt auf diese Weise ganz nahe zu rücken, zeigt seine große Zuneigung zur Region.
Fragels Sammlung ist die Essenz des »Heimat im Wandel«-Archivs: eine Zeugin der kurzen, vergänglichen Momente, die die Zeitgeschichte oft besonders prägnant wiedergeben.
Heimat ist auch Fußball. Vielen Amateursportlern ist der Raum des wöchentlichen Trainings ein zweites, vertrautes Zuhause und ein liebgewonnener Ort der Gemeinschaft. In diesem Wissen begann der Markus Nicolini (geb. 1969) Mitte der 2000er-Jahre sein fotografisches Projekt: jeden Fußballplatz in Köln zu fotografieren. Vorausgesetzt, er wird aktuell von einem Verein bespielt und lebt dadurch. Ungeachtet der Größe des Platzes nähert er sich jedem mit großer Liebe zum Detail und hält nicht nur die Spielfläche fest. Nicolini archiviert die kleinsten Details: Pokalsammlungen, verwitterte Markierungen, ein einsamer Fußball im Tor, gut gemeinte Hinweisschilder. Durch die Jahre und Jahreszeiten hindurch webt er ein dichtes Netz aus kleinsten Erinnerungsstücken und ermöglicht es dem Betrachter, den eigenen Platz an dieser einen, für ihn signifikanten Stelle zu erkennen.
Obwohl Nicolinis Serie menschenleer ist, birgt sie aufgrund seines tiefgehenden Blicks zahlreiche Geschichten. Und wie viele große Karrieren auf den kleinsten Bolzplätzen bereits begonnen haben, ist dabei immer miterzählt.
Das Stadtarchiv Erftstadt überlässt uns freundlicherweise einen Teilnachlass des bedeutenden Kölner Fotografen Peter Fischer (1903–1980). In den späten 1960er- und frühen 70er-Jahren dokumentierte er in seiner fotografischen Arbeit das Leben im Altkreis Euskirchen (also einschließlich des 1974/75 ausgegliederten Rhein-Erft-Kreises). In gestochen scharfen und detailreichen Schwarzweiß-Fotografien zeigt er das dörfliche und kleinstädtische Leben dieser Zeit. Seine szenischen Bilder laden zu einem virtuellen Rundgang ganz im Sinne des „Heimat im Wandel“-Archivs ein: Er zeigt Ecken, die in Erinnerungen geblieben sind als belebter Dorfplätze, verschneiter Schulweg, blühende Sommerwiese. Auch das gemeinschaftliche Leben in diesen Dörfern hat Fischer konserviert: Menschen gehen in traditionellen Festtagsprozessionen uralten Ritualen oder schlicht einem wohligen Sommertag im Waldfreibad an der Steinbachtalsperre nach.
Fischer zeigt üppige Schlosssäle, bürgerliche Wohnsiedlungen, hoch technologisierte Fabrikhallen und unterscheidet in seinen Fotografien nie nach angenommener Weltwichtigkeit. Sein von der Reportage geprägter Blick archiviert das Leben dieser Zeit in den verschiedensten Facetten und erschafft ein breites Panorama der damaligen Lebenswirklichkeiten und Alltagsroutinen.
Die Sammlung Dünnwald dokumentiert, wie aus dem bergischen Dorf ein Vorort Kölns wurde. Fernab des bereits endlos fotografierten, hochfrequentierten Stadtkerns zeigt sie das ganz eigene Leben in Dünnwald. Karl Quirl und Hermann Grün sprechen in den frühen 1990er-Jahren zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger an und bitten um alte Fotografien, Ansichtskarten, Bildbände und andere visuelle Erinnerungsstücke. Später übernimmt Grüns Schwiegersohn Manfred Grimm die Sammlung und stellt sie uns freundlicherweise für das »Heimat im Wandel«-Archiv zur Verfügung. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er-Jahre zeichnet die liebevoll kuratierte und gepflegte Sammlung – von den drei Sammlern bereits in mehreren Bildbänden veröffentlicht – ein breites Panorama der Moderne. Dünnwald steht dabei exemplarisch für unzählige deutsche Dörfer, die sich im ersten vollständig fotografisch festgehaltenen Jahrhundert der Weltgeschichte rasant gewandelt haben. Soldaten des Ersten Weltkriegs blicken den Betrachter erschöpft, aber hoffnungsfroh an. In zahlreichen Gruppenfotos durch die Jahrzehnte zeigen Menschen, dass sie für eine Zeit lang zusammengehört haben. Straßenansichten verändern sich, Gebäude werden abgerissen und gebaut und Verkehrsmittel werden moderner.
Die Sammlung Dünnwald ist durch ihre vielen unterschiedlichen Stilrichtungen und Verwendungszwecke der Bilder ein imposantes Kaleidoskop großer Zeitgeschichte im Kleinen.
Die uns von Manfred Linke (geb. 1954) zur Verfügung gestellte Sammlung gehört zu den aktuellsten Galerien im Archiv: Hauptsächlich in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren hielt der renommierte Agenturfotograf darin das Leben auf der Schäl Sick fest. Er zeigt das rechtsrheinische Köln immer dort, wo Menschen in ihrer freien Zeit zusammenkommen – sei es spontan oder rituell. Feste, Sommertage im Café, Kirmes oder Vereinsleben: Linkes Fotografien sind erzählerisch dicht, farbenfroh und detailreich.
Obwohl die Sammlung auch zahlreiche Landschafts- oder Stadtaufnahmen enthält, auf denen – wenn überhaupt – nur winzige Menschenfiguren erkennbar sind, gehört sie zu den am stärksten ›menschelnden‹ im Archiv. Der bildjournalistische Blick Linkes wagt sich oft nah an die Emotionen der abgebildeten Personen, und weil er ihnen meistens in ihrer wertvollen Freizeit begegnet, wirken sie oft fröhlich und ausgelassen. Auch mit ihren vielen kompositorischen Ebenen halten die Farbfotografien den Blick des Betrachters oft lange gefangen. Sie laden ein, sich in sie zu vertiefen, bekannte Gesichter auszumachen oder einen eigenen wichtigen Ort wiederzuentdecken.
Anita Kloten, eine Schülerin der Kölner Werkschulen bei Arno Jansen, dokumentiert mit liebevollem Blick den Wandel zweier Ortschaften auf der Schwelle vom Bauerndorf zu touristischen Anziehungspunkten. In Dahlem-Kronenburg und Solingen-Gräfrath zeichnet sie in leuchtend-zarten Farbwelten nach, wie Veränderung in die Ortschaften einzieht, die dort lebenden Menschen aber zunächst dem ihnen bekannten Leben nachgehen. Bauersleute bestellen ihre Felder, Kühe werden auf die Weide gebracht und sonntags geht man in die Kirche. Sattes Grün, idyllische Feldwege und sanfte Hügel lassen erahnen, wieso die Ortschaften für gestresste Städter attraktiv werden – dabei wirken Klotens Fotografien dieser Orte in ihrer Entrücktheit oft wie Gemälde. Wie die Sammlung verdeutlicht, dringen in diese jahrhundertelang geschützten Räume aber schon radikale Umwälzungen und Umbau ein, wie beispielsweise der von Kloten festgehaltene Bau der als Kronenburger See bekannten Stauanlage von 1973 bis 1976.
Außerdem sehenswert sind mehrere kleine Sammlungen, die in Klotens Frühwerk aus den späten 1960er- und frühen 70er-Jahren in spannungsreichen Schwarzweiß-Aufnahmen wiederum die andere Seite des gesellschaftlichen Umbruchs zeigen: avantgardistische Mode und ihre Industrialisierung in Nähfabriken sowie das Ende dieser Kette – mit Fotografien von beglückten Konsumenten im Winterschlussverkauf in Köln.
Die Architekturfotografin Helke Rodemeier stellt dem Archiv zwei sehr unterschiedliche, aber ebenso eindrucksvolle Sammlungen zur Verfügung: Geometrie im Raum und junge Menschen beim Lernen. Rodemeier fotografiert in den 1980er-Jahren die lichtdurchfluteten Bauten des Architekten Erich Schneider-Wessling. Dabei bildet sie das von Schneider-Wessling angelegte Zusammenspiel von Tageslicht, offener Raumführung und geometrischer Linienführung in ruhigen, aber spannungsreichen Fotografien ab. Sie wandert von großen Raumansichten zu kleineren und kleinsten Details und zelebriert Komposition und Struktur. Die quadratischen 6×6-Mittelformatfotografien auf Schwarzweiß-Film geben dabei jedem Foto Balance und ausreichend Raum, sich zu entfalten. Obwohl die meisten ihrer Architekturfotos menschenleer sind, wirken sie vertraut und der Betrachter wird die Architektur dieser Epoche wiederkennen. Mittlerweile bald 40 Jahre alt und heute, in den beginnenden 2020er Jahren, oftmals sanierungsbedürftig, zeigt sie sich in der Arbeit Rodemeier in ihrer ursprünglichen und ›jugendlichen‹ Form.
In der kleineren Sammlung begleitet Rodemeier den Lernalltag von Grundschülerinnen und -schülern in den späten 1970er-Jahren. Sie fotografiert in der damaligen Peter-Petersen-Gemeinschaftsschule (heute ›Rosenmaarschule‹) den Lernalltag der Schulkinder in der gerade aufkommenden Bewegung der Reformpädagogik. Als stille Beobachterin veranschaulicht sie die schulische Routine. Unaufdringlich und dennoch eindrücklich zeigt Rodemeier hier das ‚neue Lernen‘ der Kinder, was diese kleine Serie zu einem interessanten Zeitzeugnis des Lebens im Westdeutschland der Siebzigerjahre macht – und den Betrachter einlädt, bekannte Gesichter und alte Schulfreunde wiederzufinden.
Florian Monheim (geb. 1963) ist ein deutscher Architekturfotograf. Nach dem Abitur in Meerbusch studiert er Grafik-Design an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig und Foto-Seien an der Fachhochschule Dortmund. Schon früh spezialisierte er sich auf Architekturfotografie. 1991 erschien sein erster Architekturbildband.
Zusammen mit seiner Ehefrau Barbara Opitz gründete er 1999 eine Bildagentur für historische Architektur, das Bildarchiv Monheim. Das Paar lebt in Krefeld.
Volker Döhne (geb. 1953 in Remscheid) ist ein deutscher Fotograf und Gestalter. Nach einer Lehre als Schriftsetzer studierte er von 1976 bis 1980 an der Kunstakademie Düsseldorf Fotografie bei Bernd Becher und Gestaltung bei Tünn Konerding. Er gehörte damit zu den ersten Absolventen von Bechers Fotografie-Klasse. Von 1980 bis 2018 arbeitete er als Fotograf und Gestalter bei den Krefelder Kunstmuseen, insgesamt 38 Jahre lang, bevor er sich in den Ruhestand verabschiedete.
Döhne stand in der internationalen Wahrnehmung lange im Schatten seiner erfolgreichen Kommilitonen. Mit über 60 gelang ihm der Schritt ins Rampenlicht. So waren seine Arbeiten 2017 im Frankfurter Städel-Museum zu sehen, in der Ausstellung Fotografien werden Bilder. Die Becher-Klasse.
Seine berufliche Heimat waren die Krefelder Kunstmuseen, wo er Plakate für die Ausstellungen entwarf, sie fotografisch begleitete und mehr als 150 Kunstkataloge gestaltete. An der Schwelle zum Ruhestand widmeten die Kunstmuseen ihm die erste umfassende Retrospektive: Volker Döhne: Sucher und Finder war von November 2018 bis Mai 2019 im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld zu sehen. Die Ausstellung zeigte Werke aus dem Zeitraum 1976 bis 2018 und reihte sein Gesamtwerk in die Geschichte der Düsseldorfer Fotoschule ein. Die Ausstellung präsentierte erstmals auch den Grafiker Volker Döhne. Zahlreiche Kataloge, Plakate und Einladungskarten, die für die Kunstmuseen Krefeld entstanden sind, tragen seine Handschrift.
Christel Fomm (geb. 1948) ist eine deutsche Fotografin, Kamerafrau und Dokumentarfilmerin. Sie studierte unter Arno Jansen Fotografie an der Fachhochschule Köln, an sie die 1973 ihren Abschluss machte. Wenig später fing sie an, fürs Fernsehen als freiberufliche Cutterin zu arbeiten und war von 1978 bis 1983 Lehrbeauftragte für Dokumentarfilm an der Fachhochschule Dortmund.
Fomm setzte sich in einer bis dahin von Männern dominierten Branche durch, so war sie eine der ersten Kamerafrauen, die es in der Bundesrepublik gab. Sie wurde Mitbegründerin der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm - ag-doc und Mitglied der Jury des Deutschen Kamerapreises. Zudem gehörte sie zu den Gründern der Gruppe 5 Filmproduktion GmbH in Köln und arbeitete dort unter anderem als Producerin in der Abteilung Kultur/Reisen/Sozialpolitik.
Als Kamerafrau wirkte sie an Dokumentarfilmen mit, die den Deutschen Fernsehpreis und den Civispreis erhielten. Mehrmals waren ihre Arbeiten für den Grimmepreis nominiert. Sie wirkte zudem als Autorin und Co-Autorin an den zwei Dokumentarfilmen Das Herz von Köln und Südstadt in Aspik mit, die auch im Kölner Kino liefen. Seit 1978 ist sie als Autorin, Regisseurin und Kamerafrau an langen Dokumentationen für mehrere Fernsehanstalten tätig.
In einem Interview mit koeln-im-film.de sagte Fomm zu ihrem Entwicklungsprozess hin zum bewegten Bild: Ich habe mich als Fotografin immer für Menschen in bestimmten Lebenssituationen interessiert. Ich war immer eine Reportage-Fotografin, war an Abläufen, Bilderfolgen interessiert. Aber wenn man beim Fotografieren auf den Knopf drückt, dann ist der eigentliche Augenblick schon vorbei. Das Bild ist schon Vergangenheit. Wenn man als Filmkamerafrau auf den Knopf drückt, ist der Augenblick erst da, dann geht es erst los. Dann erst entstehen die Bilder. Dieser andere Rhythmus, der interessiert mich. Und deshalb habe ich mich von der Fotografin ganz schnell zur Filmemacherin entwickelt, denn da waren ja die Abläufe gefragt.
Bekannt wurde Fomm für ihre sozialhistorischen Aufnahmen in u. a. Köln, Hambach und Duisburg: Mich haben immer Menschen interessiert, Menschen in bestimmten Lebenssituationen und da war ich natürlich hier, in einem Viertel, wo alles im Aufbruch war, genau richtig. Für mich als Studentin war das Severinsviertel (in Köln, Anmerk. der Red.) ein riesiger Abenteuerspielplatz: der Stadtteil war noch vom Krieg gezeichnet, hier wohnten keine reichen Leute, sondern viele Originale, richtig verrückte Leute, auch Künstler, wegen der geringen Miete. Das, was ein Viertel ausmacht, die Schmuddelecken, die heute so begradigt sind, die haben mich interessiert. Und diese Ecken gab es, wir konnten überall mit den Kameras rein, in Dachböden rumstöbern, haben alte Fotos von Köln gefunden, haben alte Omas kennen gelernt, die uns ihre Geschichten erzählt haben, was hier geschah, vor, während und nach dem Krieg.
Bruder Oswald Kettenberger OSB (18. März 1927 in Traunstein, Oberbayern, - 5. Juli 2020 bei Maria Laach) war mit 34 Jahren als gelernter Fotograf in die Benediktinerabtei Maria Laach eingetreten, wo er nach dem Noviziat in der Fotowerkstatt des Klosterkunstverlags arbeitete.
Gefördert von seinem Abt Urbanus Bomm (1901-1982) war seine Mönchsarbeit („labora“) die Fotografie, die er in über 20 Bildbänden, unzähligen Kalendern und anderen Werken verbreitete. Auch gegen Widerstand seiner Mitbrüder, die Schwierigkeiten hatten, die Arbeit mit der Kamera als Gotteswerk anzuerkennen, war er mit dem Segen des Abtes fast dreißig Jahre in ganz Europa unterwegs. Er schuf feinfühlige, menschenfreundliche Straßenfotografie und war als „Benediktiner in Jeans“ bei zahlreichen Ereignissen zugegen: er fotografierte die 68er-Studentenproteste in Frankfurt und Düsseldorf (prominent im Bild: Joseph Beuys), war bei den Dreharbeiten zu „Jesus Christ Superstar“ (1972) in Israel und beim ersten Rock-gegen-Rechts-Festival 1979. In seiner Klosterheimat am Laacher See schuf er berückend schöne Landschafts- und Naturaufnahmen, die von der bedeutenden „Camera. Internationale Zeitschrift für Photographie“ 1969 gewürdigt wurden. Schon 1968 war Kettenbergers Arbeit Teil der „Zweiten Weltausstellung der Photographie“.
Eine lange, produktive Freundschaft verband ihn mit der Schriftstellerin Luise Rinser (1911-2002). Zusammen erarbeiteten sie u.a. den Porträtband „Nach seinem Bilde“ (Echter-Verlag Würzburg, 1969), der mit ebenso viel Wucht wie Liebe Einblicke ins Menschenleben gibt. Diese Porträtaufnahmen weckten auch die Aufmerksamkeit von Photokina-Gründer L. Fritz Gruber (1908-2005).
Ein Augenleiden zwang Kettenberger im Alter von 60 Jahren seine fotografische Arbeit aufzugeben. Fortan widmete er sich der Erzählung und veröffentlichte mehrere belletristische Werke.
Die Kölnische Rundschau beherbergt in den Kellerräumen ihres Redaktionsgebäudes eines der größten und wichtigsten Archive mit Pressefotografien für Köln und das Rheinland. Durch ihre frühe Gründung im Jahr 1946 – drei Jahre vor dem Wiedererscheinen des Kölner Stadt-Anzeigers 1949 – finden sich hier einmalige fotografische Dokumente aus der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Die Kölnische Rundschau erschien erstmals am 19. März 1946 und wurde von dem Journalisten und Kommunalpolitiker Reinhold Heinen (1894–1969) gegründet. Heinen, der während der NS-Zeit vier Jahre lang im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert war, erhielt von der britischen Besatzungsmacht die Lizenz zur Herausgabe einer CDU-nahen Zeitung. Er nahm diese Lizenz aber erst an, als er seine journalistische Unabhängigkeit garantiert sah. 1982 übernahm der DuMont-Verlag eine Kapitalbeteiligung am Heinen-Verlag und somit an der Rundschau. Die Redaktion blieb jedoch unabhängig. Herausgeber ist seit Mai 2000 Helmut Heinen, der Enkel des Gründers und ehemaliger Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.
Besondere Highlights des Rundschau-Archivs sind die hervorragend katalogisierten Bestände des Fotojournalisten Hansherbert Wirz (1929-2011) und der Fotografin Brigitte Stachowski (geb. 1944). Die Fotografien decken nahezu jeden Erscheinungstag der Zeitung ab und sind genau datiert. Für das Greven Archiv Digital werden die Bestände seit Ende 2019 archivtechnisch aufbereitet, digitalisiert, katalogisiert und bei thematisch passendem Kontext für “Heimat im Wandel” zur Verfügung gestellt. Aufgrund der hohen Anzahl der Fotos wird es noch mehrere Jahre dauern, das gesamte Archiv zu digitalisieren. Zunächst werden abgezogene Fotos gescannt und archiviert und im Folgeschritt dann auch Foto-Negative.
Das Katalogisierungsprinzip der Kölnischen Rundschau („KR-Ordnung“) wurde von uns übernommen: Es steht für den ursprünglichen Sammlungsort in den jeweiligen Archivschränken, die in Hängeregister und des Weiteren in Umschläge unterteilt sind.
Freddy Langer (geb. 1957) ist ein deutscher Journalist, Autor und Fotoredakteur. Er leitet zurzeit das Reiseblatt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Langer studierte in Frankfurt am Main und in den USA Amerikanistik, Anglistik sowie Film- und Fernsehwissenschaften. Schon während des Studiums schrieb er für das Feuilleton und das Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vor allem über Kino, Fotografie und amerikanische Themen. Nach dem Studium trat er 1987 in die Redaktion der F.A.Z.-Tochter Die Neue Ärztliche ein und wechselt zwei Jahre später zum Reiseblatt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 2002 übernahm er dessen Leitung. Zugleich betreut er im Feuilleton der F.A.Z. die Fotografie.
Langer ist Autor einiger Amerika-Bücher, darunter der Band Route 66 – The Final Cut. Eine Sammlung seiner Reportagen, Glossen und Feuilletons aus dem Reiseblatt der F.A.Z. ist unter dem Titel So weit. So gut erschienen, seine Wandergeschichten und Bergabenteuer sind in den Lesebüchern Alles zu Fuß und Weitergehen zusammengefasst. Im Herbst 2003 wurde er mit dem Preis Berg.Welten ausgezeichnet, 2012 erhielt er den Journalistenpreis Münsterland. Zu seinen weiteren Publikationen gehören der Band Frauen, die wir lieben, der 2008 im Elisabeth Sandmann Verlag erschien, sowie sein Buch Frankfurts neue Altstadt aus dem Jahr 2019.
Im Greven Verlag Köln erschien mit Eigentlich habe ich nicht gefunden, wonach ich gesucht habe (2019) eine Schilderung seiner zwei Eifelwanderungen, die im Abstand von zehn Jahren stattfanden: 2009 machte sich Langer auf der Suche nach einer Weihnachtsgeschichte für das Reiseblatt der F.A.Z. mit Stiefeln und Rucksack erstmals auf den Weg durch die verschneite Eifel. Zehn Jahre später ging er den Weg noch einmal, in umgekehrter Richtung und im Sommer. Seine Fotografien dieser Wanderungen gehören nun zum Bestand des “Heimat im Wandel”-Projekts.
Freddy Langer ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Frankfurt.
Arved von der Ropp (geb. 1943) ist ein deutscher Architektur- und Reisefotograf. Besondere Highlights seines von der Irene und Sigurd Greven Stiftung verwahrten Vorlasses sind die Fotografien, die er mit seiner Mutter, der Fotografin Inge von der Kopp (1919-1989), von den Bauten Gottfried Böhms angefertigt hat, etwa in Bensberg, Neviges und Köln-Chorweiler. Die Publikationen der Ropps entstanden häufig in gemeinsamer Urheberschaft.
Nach mehreren Reisen nach Bali in Indonesien in den 1970er-Jahren wurden die Aufnahmen der Ropps in einem Bildband und im Merian-Heft Bali veröffentlicht. In den 1980er-Jahren fotografierten sie in Andalusien und Griechenland. Ihre Reisen dorthin mündeten in Veröffentlichungen im DuMont-Verlag, u. a. in Andalusien - Spaniens Maurischer Süden und Licht über Hellas. Ab 1985 erschien jährlich ein Kalender über die Romanischen Kirchen in Köln mit ihren Aufnahmen.
Inge von der Ropp starb 1989 im Alter von 70 Jahren in Köln. Ihr Nachlass umfasst 12.000 Fotos und Negative und wurde 1992 vom Historischen Archiv der Stadt Köln erworben. Anlässlich ihres einhundertsten Geburtstages 2019 widmete das Archiv ihr seinen Jahreskalender 2020.
Nach dem Tod der Mutter wandte sich Arved von der Ropp verstärkt der künstlerischen Fotografie zu, besonders in seiner Serie Fließende Farben (ab 1993) mit raffinierten Doppelbelichtungen von in Wasser gelösten Farbpigmenten. Von der Ropp lebt heute in Bayern.